Das Stadttor, ein imposantes Bürohochhaus im Stadtteil Unterbilk, wurde vom Architekturbüro Petzinka, Overdiek und Partner entworfen. Von 1999 bis 2017 diente es als Amtssitz der nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten und liegt im Regierungsviertel der Landeshauptstadt. Das 75 Meter hohe Gebäude, das zwischen 1992 und 1998 errichtet wurde und dessen Einweihung am 8. Mai 1998 stattfand, besticht durch seine markante Parallelogramm-Form, die sich aus der Geometrie der umliegenden Bebauung und dem darunter verlaufenden Rheinufertunnel ableitet. Ein besonderes Merkmal ist die 56 Meter hohe zentrale Halle, umgeben von Büroräumen, die dem Gebäude den Charakter eines Torhauses verleihen und ihm seinen Namen geben. Das Stadttor markiert die Einfahrt der Bundesstraße 1, die als Rheinuferstraße in die Innenstadt führt, und nutzt den Tunnel als Fundament. Mit etwa 27.000 Quadratmetern Bürofläche verfügt das Gebäude über eine innovative Doppelfassade aus Glas, die sowohl natürliche Belüftung als auch Energieeinsparung ermöglicht. Eine geothermische Grundwasserkühlung sorgt bei hohen Außentemperaturen für angenehme klimatische Bedingungen, während das Gebäude im Winter leicht vorgeheizt werden kann. Die Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen war von 1999 bis 2017 im Stadttor untergebracht, bevor sie auf Initiative von Ministerpräsident Armin Laschet wieder in das alte Landeshaus zurückzog. Das Stadttor beherbergt zudem renommierte Anwaltskanzleien wie McDermott Will & Emery und bietet auf der Lobbyebene verschiedene Geschäfte und gastronomische Angebote. Trotz einiger baulicher Mängel, wie herabfallender Teile der Glasfassade, bleibt das Stadttor ein architektonisch interessantes Bauwerk, das jedoch auch kritische Stimmen auf sich zieht. So bezeichnete Andreas Rossmann in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung das Gebäude als unpassend für das Wohnquartier, in dem es steht, und verglich es mit einer Bohrinsel, die auf dem Mund eines Straßentunnels platziert wurde.
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