Willkommen zu einer faszinierenden Reise durch 8 Schlösser in Düsseldorf! Jedes dieser prachtvollen Bauwerke erzählt eine einzigartige Geschichte und lädt dich dazu ein, die reiche Vergangenheit und Kultur der Stadt zu entdecken. Von mittelalterlichen Burgen bis hin zu eleganten Rokoko-Schlössern – lass dich von der Schönheit vergangener Epochen verzaubern, während wir gemeinsam diese historischen Stätten erkunden.
Inhalt
1. Schloss Elbroich: Das älteste Schloss in Düsseldorf
Schloss Elbroich ist ein historisches Rittergut im Düsseldorfer-Stadtteil Holthausen. Obwohl die genauen Ursprünge des Schlosses nicht mehr erforscht werden können, da im Zweiten Weltkrieg eine fast vollständige Zerstörung des Elbroicher Archives erfolgte, ist dennoch bekannt, dass die ersten Erwähnungen bis ins 12. Jahrhundert zurück reichen, als die Herren von Teveren die Ortschaft Düsseldorf samt einiger Güter, darunter auch das Allod Elbroich, an die Grafen von Berg verkauften. Im 15. Jahrhundert gelangte der Besitz an die Herren von Eller. Und am 10. April 1589 erwarb Georg von Neuhoff Elbroich zum Preis von 6500 Talern das Anwesen. Darauf folgt die markanteste Periode in der Geschichte von Schloss Elbroich, denn um 1600, wurde das Schloss komplett neu erbaut. Dieses Schloss, das weitgehend in seiner ursprünglichen Form erhalten geblieben ist, stellt somit das älteste noch erhaltene Schloss in Düsseldorf dar. Im Laufe der Jahrhunderte erlebte das Schloss verschiedene Besitzerwechsel, darunter prominente Persönlichkeiten wie den Bankier Christian Gottfried Trinkaus und später Hermann Heye, den Sohn des Gründers der Gerresheimer Glashütte Ferdinand Heye. Nach verschiedenen Nutzungen, darunter als Erziehungsanstalt und Fachschule, wurde das Schloss schließlich von einem Consultingunternehmen erworben, das es bis heute als Schulungsort für Berater und Dienstleister eines Management Centers nutzt.
2. Schloss Kalkum: Ein Wasserschloss mit bewegter Geschichte
Schloss Kalkum, ein klassizistisches Wasserschloss im gleichnamigen Stadtteil von Düsseldorf, beeindruckt mit seinem ca. 19 Hektar großen Schlosspark im Stil eines englischen Landschaftsgartens. Seine Geschichte reicht bis ins 10. Jahrhundert zurück, als der Königshof erstmals als „Calechheim“ erwähnt wurde. Die Herren von Kalkum tauchen erstmals 1176 auf. Der gotische Vorgängerbau wurde im 17. Jahrhundert abgerissen, und zwischen 1656 und 1663 entstand der noch heute existierende Schlosskomplex, damals noch im barocken Stil. Unter Gräfin Maria Anna von Hatzfeld wurde es von 1808 bis 1825 im klassizistischen Stil umgebaut. Maximilian Friedrich Weyhe gestaltete den Park in einen englischen Landschaftsgarten um. Überregional bekannt wurde das Schloss Kalkum im Düsseldorfer Norden durch den von 1846 bis 1854 andauernden und in einer Scheidung endenden Rosenkrieg zwischen dem Schlosseigentümer Graf Edmund von Hatzfeldt und seiner Frau Sophie. Diese ließ sich damals durch den erst 20-jährigen Ferdinand Lasalle als Rechtsanwalt vertreten und wurde später auch seine Lebensgefährtin. Eine für Ferdinand Lasalle in einem Pavillon errichtete Gedenkstätte erinnert heute auf Schloss Kalkum an diesen frühen deutschen sozialistischen Politiker und Gründungsvater der SPD. Auch heute noch bewahrt das Schloss, trotz einiger Umbauten seine charakteristische Vierflügelanlage mit Türmen und einem imposanten Torhaus. Die heutige Nutzung von Schloss Kalkum ist durch eine Odyssee-anmutende Situation gekennzeichnet. Seit dem Umzug des Landesarchivs nach Duisburg steht das Schloss seit 2014 leer. Zwar verkaufte das Land NRW das Schloss Kalkum im März 2019 an den Projektentwickler Peter Thunissen, der es in eine Akademie für Musik und Kunst umwandeln wollte. Geplante Wohngebiete auf den Ackerflächen westlich des Schlossparks wurden aufgrund von Bürgerprotesten aufgegeben. Nach gerichtlichen Auseinandersetzungen wurde die Unwirksamkeit des Kaufvertrages festgestellt, und die Widerklage des Käufers wurde 2023 endgültig abgewiesen.
3. Schloss Heltorf: Barocke Pracht in Düsseldorf-Angermund
Das drittälteste noch im historischen Zustand erhaltene Schloss in Düsseldorf ist ebenfalls im Norden der Stadt lokalisiert, hierbei handelt es sich um das Schloss Heltorf im Stadtteil Düsseldorf-Angermund. Nah an der Grenze zu Duisburg befindet sich der wasserumwehrte Schlosskomplex, bestehend aus einer barocken Vorburg, einem klassizistischen Herrenhaus und einem englischen Landschaftsgarten. Die Geschichte von Schloss Heltorf begann bereits im Mittelalter. Erstmals im Rentenverzeichnis des Stifts Kaiserswerth aus dem 11. Jahrhundert als Hof Helethorpe erwähnt, gelangte Heltorf ab 1662 in den Besitz der Grafen von Spee, denen es bis heute gehört. Die aktuell immer noch existierende dreiflügelige Vorburg wurde 1696 aus Backstein errichtet. Das Herrenhaus, erbaut von 1822 bis 1827 nach Plänen von Heinrich Theodor Freyse, gilt als ein klassizistischer Putzbau mit einem markanten Mittelrisalit. Der Gartensaal des Herrenhauses beherbergt Wandmalereien von renommierten Künstlern wie Karl Stürmer und Carl Friedrich Lessing, die zwischen 1826 und 1841 einen berühmten Barbarossa-Zyklus schufen. Dieser wird auch als „Höhepunkt der spätromantischen Historienmalerei der Düsseldorfer Malerschule“ betitelt. Die im neuromanischen Stil erbaute Schlosskapelle und die neugotische Bibliothek, entworfen von Vincenz Statz, ergänzen den Baukomplex. Der englische Landschaftsgarten von Schloss Heltorf wurde ab 1796 durch eine Idee des französischen Abbé Biarelle initiiert und ab 1803 von Maximilian Friedrich Weyhe gestaltet. Heute beherbergt der Park seltene Gehölze, darunter die zweitältesten Rhododendrenvorkommen Deutschlands und einen ursprünglich aus Schloss Brühl stammenden Tulpenbaum.
Der Park ist jährlich nur zwischen April und Oktober öffentlich zugänglich, und hierbei auch nur gegen einen Eintrittspreis von 3 €. Diese Exklusivität des Schlossparkes ist für Düsseldorf einmalig. Das Herrenhaus wird weiterhin privat genutzt und ist für die Allgemeinheit ein unzugänglicher Raum.
4. Schloss Jägerhof: Rokoko-Glanz am Hofgarten
Das in Düsseldorf-Pempelfort gelegene Schloss Jägerhof kann mit seiner Lage direkt am Hofgarten, als das zentralste Schloss Düsseldorfs tituliert werden. Es wurde zwischen 1752 und 1763 im Auftrag des Kurfürsten Karl Theodor erbaut. Ursprünglich außerhalb der Stadtgrenzen gelegen, wurde es im Laufe der Zeit zu einem repräsentativen Lustschloss im Rokoko-Stil umgestaltet und ist der Point de vue (Blickpunkt) für die Jägerhofstraße sowie den Hofgarten mit der Reitallee. Während der Napoleonischen Kriege und späteren politischen Umbrüche diente es als Lazarett- und Kommandantursitz. Seit 1955 wird das Schloss als Museum genutzt. Heute beherbergt es das Goethe-Museum und die Stiftung Ernst Schneider. Neben einer ständigen Ausstellung zu Goethes Leben und Werk bietet es wechselnde Ausstellungen zu literarischen Themen. Interessanterweise weilte der berühmte Dichter Goethe selbst 1774 und 1792 nur einen Steinwurf entfernt vom Schloss Jägerhof im Haus des Philosophen Friedrich Heinrich Jacobi, wo seit 1861 der Malkasten seinen Sitz hat. Diese Verbindung zu einem der größten Literaten Deutschlands verleiht dem Schloss eine zusätzliche kulturelle Tiefe und macht es zu einem wahren Schatz der Düsseldorfer Geschichte und Kultur.
5. Schloss Benrath: Das architektonische Meisterwerk der Stadt
Das Schloss Benrath im gleichnamigen Düsseldorfer Stadtteil, gilt als das bekannteste und prächtigste Schloss der Stadt. Erbaut von 1755 bis 1773, diente es als Witwensitz für Kurfürstin Elisabeth Auguste. Es ist ein bedeutendes architektonisches Gesamtkunstwerk im späten französischen Rokoko-Stil mit klassizistischen Elementen und zugleich eines der größten architektonischen Gesamtkunstwerke in Düsseldorf. Die Anlage besteht aus dem Hauptgebäude (Corps de Logis), flankiert von Torhäusern und Flügelbauten, sowie einem weitläufigen Park mit französischen und englischen Gartenbereichen. Die Geschichte des Schlosses umfasst eine mittelalterliche Burg, ein Renaissanceschloss (von welchem nur noch die Orangerie existiert) und das jetzige Barockschloss, das von Kurfürst Karl Theodor in Auftrag gegeben wurde. Es diente verschiedenen Adelsfamilien und war zeitweise auch offizielle Residenz der Großherzöge von Berg und Kleve. Bemerkenswert, der Auftraggeber Kurfürst Karl Theodor besuchte sein Lust- und Jagdschloss zeitlebens nur ein einziges Mal!
Das Corps de Logis beherbergt Wohnbereiche für den Kurfürsten und die Kurfürstin, die in einem symmetrischen Grundriss angelegt sind. Die Ausstattung und Dekoration des Schlosses spiegelt den kurfürstlichen Rang wider und umfasst eine umfangreiche Sammlung an Frankenthaler Porzellan und historischen Uhren. Der Schlosspark erstreckt sich auf 61,2 Hektar und beinhaltet verschiedene Gartenbereiche wie den Französischen Garten, den Obst- und Gemüsegarten sowie den Jagdpark. Der Spiegelweiher bildet die Hauptachse des Parks und korrespondiert mit der Mittelachse des Schlosses. Seit 2000 wird das Schloss von der Stiftung Schloss und Park Benrath verwaltet und ist ein beliebtes Ziel für Besucher sowie Veranstaltungsort für repräsentative Zwecke. Heutzutage werden die Räumlichkeiten von Schloss Benrath auch durch die Anwesenheit zweier bedeutender Museen bereichert. Das Museum für Europäische Gartenkunst im Ostflügel des Benrather Schlosses präsentiert auf 2000 m² die künstlerische Gestaltung von Gartenanlagen sowie die Geschichte der europäischen Gartenkunst. Im Westflügel befindet sich das Naturkundemuseum, das die Naturgeschichte der Region zeigt, darunter Veränderungen des Rheinlaufs, Fauna und Flora, sowie Renaturierung von Auenlandschaften.
6. Schloss Eller: Ein idyllisches Herrenhaus im Düsseldorfer Süden
Der sechstälteste Schlosskomplex in Düsseldorf befindet sich ebenfalls auf der Südseite der Stadt im gleichnamigen Stadtteil Düsseldorf-Eller. Schloss Eller, einst als Haus Eller bekannt, ist ein Herrenhaus, das im Jahr 1826 anstelle einer mittelalterlichen Wasserburg im Düsseldorfer Stadtteil Eller errichtet wurde. Es liegt eingebettet in den Schlosspark Eller, einer großflächigen Parkanlage im Stil eines englischen Landschaftsparks. Ursprünglich ein Wohnsitz von Adelsfamilien, wechselte das Schloss im Laufe der Zeit mehrfach den Besitzer, bis es schließlich 1938 in den Besitz der Stadt Düsseldorf überging. Der Schlosspark wurde später der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und diente zeitweise verschiedenen Zwecken wie einer Hitlerjugend-Unterkunft und einem Altersheim. Heute befindet sich Schloss Eller im städtischen Besitz und wird unter anderem für Veranstaltungen, Tagungen und Hochzeiten genutzt. Errichtet wurde das heutige Schloss Eller in den Jahren 1823 bis 1826. Die zweigeschossigen Wohngebäude samt Bootshaus entstanden erst 1902 bis 1909. Schloss Eller wurde im klassizistischen Stil erbaut und verfügt über eine symmetrische Hauptfassade mit einem markanten Turm aus dem Mittelalter. Im Inneren des Herrenhauses sind einige historische Räume erhalten geblieben, darunter der Prinzensaal und der Salon Prinzessin Luise. Die angrenzenden Wirtschaftsgebäude wurden im gotischen und Renaissance-Stil gestaltet und tragen zum malerischen Erscheinungsbild des Schlossensembles bei. Die Geschichte von Schloss Eller ist geprägt von verschiedenen prominenten Besitzern, darunter Prinzessin Luise von Preußen und die Familie Vohwinkel / von Krüger. Letztere prägte maßgeblich die Gestaltung des Schlossparks und der angrenzenden Parkanlagen. Heute ist Schloss Eller ein bedeutendes Kulturdenkmal in Düsseldorf und ein beliebtes Ausflugsziel für Besucherinnen und Besucher, die die historische Architektur und die malerische Parklandschaft genießen möchten.
7. Schloss Mickeln: Klassizistische Eleganz in Himmelgeist
Schloss Mickeln, im Düsseldorfer Stadtteil Himmelgeist gelegen, ist seit Juni 2000 ein Tagungszentrum und Gästehaus der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, unterstützt von der Gesellschaft von Freunden und Förderern der Universität. Es ist Teil eines historischen Gebäudekomplexes, der auch den Fronhof und den Meierhof umfasst sowie die St. Nikolauskirche, die im 11. Jahrhundert erbaut wurde. Das Schloss wurde zwischen 1839 und 1842 von Prosper Ludwig Herzog von Arenberg als Sommerresidenz neu errichtet, nachdem das ursprüngliche Haus Mickeln 1836 abgebrannt war. Der emsländische Architekt Josef Anton Niehaus entwarf das Schloss im klassizistisch-historistischen Stil, wobei Stiche von Villen des Architekten Galeazzo Alessi aus dem 16. Jahrhundert als Vorlage dienten. Der Park rund um das Schloss wurde 1843 von Maximilian Friedrich Weyhe gestaltet und im Rahmen der EUROGA 2002plus saniert. Das Schloss, ein quadratischer Bau mit einer Seitenlänge von 19,55 Metern, ist von allen vier Seiten gleich gestaltet, abgesehen von der Nordseite mit einer Freitreppe. Der Park ist von alten Linden gesäumt, und ein Teil des heutigen Baumbestandes stammt noch aus der Zeit der Erstbepflanzung.
8. Schloss Garath: Das jüngste der Düsseldorfer Schlösser
Das Schloss Garath ganz im Süden der Stadt im Stadtteil Düsseldorf-Garath, wurde zwischen 1912 und 1913 auf Geheiß von Alhard von Burgsdorff errichtet und ist damit das jüngste der acht Düsseldorfer Schlösser. Es wurde nach Plänen des Architekten Max Wöhler erbaut. Ursprünglich war das Anwesen ein Rittersitz, der bereits im 9. Jahrhundert existierte und später verschiedenen Adelsfamilien gehörte, darunter den Rittern von Garderode und den Grafen von Velbrück. Das alte Schloss wurde Anfang des 20. Jahrhunderts abgerissen, mit Ausnahme des Tor-Turms, und an derselben Stelle das heutige Schloss Garath erbaut. Seitdem hat es verschiedene Besitzer gehabt, darunter die britische Regierung nach dem Zweiten Weltkrieg und später die Stadt Düsseldorf. Heute wird das Schloss von einer Reihe von Unternehmen gewerblich genutzt und ist Hauptsitz der German Academy of Practical Management (GAPM). Im Jahr 2022 wurde Schloss Garath vom Düsseldorfer Unternehmer Dr. Shukry Na’amnieh erworben. Funfact für alle Filmfans: Das Schloss Garath diente 2014 ebenfalls als Kulisse im Film „Stromberg – Der Film“, wo es als abgelegenes Landhaus für die „Vorstands-Party“ verwendet wurde.